Gemeinsame Aktion gegen Rechtsextreme

(cr) Die NPD plant offenbar am kommenden Samstagnachmittag, 22. Juli, eine Demonstration in Eberbach. Angemeldet wurde sie nach Informationen der Stadtverwaltung vom hessischen Landesverband der rechtsextremen Partei, nachdem ein für denselben Tag geplanter Marsch von Erbach nach Michelstadt vom Landratsamt des Odenwaldkreises verboten worden war. Begründet wurde das Verbot vor allem mit dem parallel stattfindenden Wiesenmarkt in Erbach.
Da es in Eberbach keine Untersagungsgründe gebe und die Partei nicht verboten sei, könne man die Demonstration mit rechtlichen Mitteln nicht verhindern, gab Bürgermeister Bernhard Martin heute bekannt. Handeln werde man trotzdem. Gemeinsam mit dem Gemeinderat, den örtlichen politischen Parteien und Vereinigungen, dem DGB Ortskartell, den Eberbacher Schulen und den großen Kirchengemeinden ruft Martin alle Eberbacher Bürgerinnen und Bürger zu einer Gegendemonstration auf. Um 16.30 Uhr will man sich am Samstag im Hof der Dr.-Weiß-Schule treffen, um unter dem Motto "Wir kehren der NPD den Rücken" ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. In einem friedlichen Protestzug will man gemeinsam über die Neckarbrücke zum Freibad ziehen. Dort soll gefeiert werden, "dass das Leben bunt ist und nicht braun", wie es in dem Aufruf heißt. Geboten werden soll im Freibad ab 17 Uhr ein wirklich buntes Programm mit Live-Bands und anderen Darbietungen. Wer auf andere Art und Weise Zeichen gegen Rechts setzen wolle, könne beispielsweise die Rollläden schließen und damit kundtun "wir wollen euch nicht sehen", wurde aus den Reihen der an der Gegendemonstration beteiligten Organisationen heute vorgeschlagen.
Insbesondere die Polizei wird sich am Samstag um einen friedlichen Verlauf der Demonstrationen bemühen.

20.07.06

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