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Nachrichten > Natur und Umwelt

Wer clean werden will, muss wechseln


Bernd Fenner, Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Hans Hertle und Stefan Schwarz (v.l.) diskutierten über Ökostrom. (Foto:Richter)

(hr) Der Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Nach vorherrschender Expertenmeinung stehen in den nächsten Jahrzehnten Veränderungen des Weltklimas in bisher unbekannten Geschwindigkeiten und Ausmaßen bevor. Schuld daran dürfte die Menschheit mit ihrem enormen Energieverbrauch sein, bei dem vor allem fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas verheizt werden und das atmosphärische Gleichgewicht durch den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen "Klimagasen" kräftig gestört wird.

Wer persönlich etwas gegen das drohende weltklimatische Unheil unternehmen und die Risiken des Atomstroms meiden will, kann seinen Strombedarf aus so genannter "regenerativer" Energie decken, die ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe erzeugt wird und damit die Umwelt wenig belastet. Solcher "Ökostrom" wird beispielsweise aus Wasser-, Wind- und Sonnenkraftanlagen oder der kohlendioxidneutralen Verbrennung nachwachsender Rohstoffe wie Holz und anderer Biomasse gewonnen.

Hans Hertle, Energiefachmann beim Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU), hat schon auf Ökostrom umgeschaltet. Und nicht nur das: Er lebt mit seiner Familie in Schollbrunn in einem denkmalgeschützten ehemaligen Gasthof, den er vorbildlich in Niedrigenergiebauweise saniert hat. Denn Hertle weiß, dass die Einsparung von Energie mindestens ebenso wichtig für das Weltklima ist wie ihre saubere Erzeugung. Hans Hertle war gestern Abend einer der Teilnehmer bei der Informationsveranstaltung über Ökostrom, zu der die "Alternative Grüne Liste" (AGL) und die Eberbacher Ortsgruppe des BUND ins Hotel Krone-Post eingeladen hatten. Hertle rechnete vor, dass er durch seinen Ökostrombezug im Jahr rund 80 Euro Mehrkosten habe, damit aber für eine Tonne weniger Kohlendioxid-Ausstoß sorge.

Der höhere Preis dürfte ein Grund dafür sein, dass bisher recht wenige Haushalte auf "sauberen" Strom umgeschwenkt sind. Dabei gibt es mittlerweile recht günstige Anbieter für die Ökopower: Bernd Fenner vom Stromversorger "Lichtblick" konnte sich gestern Abend rühmen, derzeit mit 18,98 Cent pro Kilowattstunde das günstigste Angebot für Ökostrom auf dem Markt zu haben. Sein Unternehmen beliefert bundesweit 240.000 Haushalte und Gewerbebetriebe sowie 80.000 Sondervertragskunden mit höheren Abnahmemengen. Das Gesamtvolumen des Lichtblick-Stroms summiert sich auf jährlich 650 Millionen Kilowattstunden. Zum Vergleich: Die Stadtwerke Eberbach, die bis auf 40 Haushalte alle Eberbacher mit Strom beliefern, haben jährlich 75 Millionen Kilowattstunden im Netz. Sie beziehen derzeit ihren Strom von der EnBW, und der ist als Mix aus Kernenergie (52 Prozent), fossiler Energie (32 Prozent) und 16 Prozent erneuerbarer Energie deklariert. Puren Ökostrom bieten die Stadtwerke nicht an, erklärte Werksleiter Stefan Schwarz gestern Abend. Man sei aufgrund anderweitiger Arbeitsbelastung einfach noch nicht dazu gekommen, ein entsprechendes Produkt aufzubauen, und die Nachfrage von Kundenseite sei bisher gering.

Wer also "clean" werden will, muss den Stromanbieter wechseln. Lichtblick zum Beispiel macht es den Ökofans leicht: Auf der Postagentur in der Bahnhofstraße liegen Formulare bereit, die einfach ausgefüllt werden müssten, erläuterte Bernd Fenner. Alles andere, einschließlich der Abmeldung beim bisherigen Stromlieferanten, erledige sein Unternehmen: "Der Verbraucher muss sich um nichts kümmern."

In der Diskussion mit den knapp 20 Zuhörern wurde vor allem nach möglichen Gründen für den derzeit verhaltenen Zuspruch zum Ökostrom gefragt. Neben dem höheren Preis wurden die Skepsis der Verbraucher, der geringe Bekanntheitsgrad der Anbieter und das bequeme Festhalten am gewohnten Lieferanten genannt. Charlotte Schneidewind-Hartnagel von der AGL würde ihren Öko-Strom gerne von den Eberbacher Stadtwerken beziehen. Wenn das aber nicht gehe, werde sie nun wechseln.
Hans Hertle machte eine Rechnung auf: Wenn jeder der Anwesenden auf Ökostrom umsteige, jeweils einen weiteren Eberbacher zum Umstieg bewegen würde und diese dann wieder andere Eberbacher zum Wechsel animierten, wäre binnen Jahresfrist ganz Eberbach mit "sauberem" Strom versorgt - und spätestens nach drei Monaten hätten die Stadtwerke ein Ökostromangebot im Programm. Dem konnte Stefan Schwarz nur beipflichten: "Wenn ich merke, dass mir die Kunden weglaufen, werde ich schnell etwas anbieten".

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03.03.07

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