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Nachrichten > Kultur und Bildung

Aus der Innenperspektive eines Tyrannen


Milan Pesl spielt Macbeth. (Foto:BLB)

(hr) (stve) Am Donnerstag, 28. Februar, gastiert die Badische Landesbühne mit "Macbeth" von William Shakespeare um 19.30 Uhr im großen Saal der Stadthalle.

In dem Drama demonstriert der weltberühmte Theaterautor die Grausamkeit und Sinnlosigkeit skrupelloser Machtpolitik: Die beiden schottischen Feldherren Macbeth und Banquo kehren von einer gewonnenen Schlacht zurück. Im Siegestaumel begegnen sie drei Hexen, die Macbeth prophezeien, dass er König von Schottland werden würde. Macbeth beginnt mit dem Gedanken zu spielen, die Prophezeiung der Hexen mit Gewalt zu verwirklichen. Die Gewissensbisse, die er bei diesem Gedanken verspürt, können von seiner Ehefrau, Lady Macbeth zerstreut werden, und der treue Staatsdiener wird zum blutigen Mörder. Er erlangt nun zwar die Königskrone, doch Ruhe findet er keine: Seine Träume werden zu Albträumen, und Schreckensvisionen plagen ihn. Auch Lady Macbeth erträgt die Schuld nicht und verfällt dem Wahnsinn. Der Usurpator unterliegt schließlich dem Widerstand, der sich von England aus gegen ihn formiert hat.

Regisseur Wolf E. Rahlfs zeigt in seiner Inszenierung den Aufstieg und Fall eines Tyrannen aus der Innenperspektive desselben auf: "Unser Macbeth spielt im Kopf der Titelfigur. Das Stück erzählt die Entdeckung und psychologische Sektion einer verbrecherischen Seele". Entsprechend dieser Perspektive wird Rahlfs Macbeth in einem abstrakten Bühnenraum aufgeführt, in dem die Figuren jedoch als historische Gestalten erkennbar bleiben.

Der Theaterabend kann für jeden Zuschauer zur spannenden Entdeckungsreise in die psychischen Abgründe einer zutiefst menschlichen Gestalt werden.

02.02.08

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