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Wenn Waldshut in den Fluten versinkt


Vorsichtig wird eine verletzte Person aus dem vermeintlichen Überschwemmungsgebiet auf ein bereitliegendes Rettungsboot gehoben. (Foto: privat)

(bro) (ul) Mit Blaulicht schlängelten sich am vergangenen Wochenende über zwanzig Fahrzeuge der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft durch Waldshut-Tiengen an der Schweizer Grenze. Auch sechs ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Eberbach trainierten mit Teilnehmern aus dem gesamten DLRG Landesverband Baden das gesamte Wochenende für einen möglichen Katastropheneinsatz. Ob auf dem Rettungsboot, als Einsatztaucher unter Wasser oder als Strömungsretter in den reißenden Wellen - die mehr als 100 teilnehmenden Wasserretter mussten sich in den verschiedensten Einsatzsituationen bewähren.

Wasserretter sind zu jeder Tages und Nacht Zeit einsatzbereit – so begann auch der erste Teil der Übung in der Dunkelheit. Gefordert waren die Bootsgruppen – auf schweizerischer Seite wurden beim Kraftwerk Rekingen die Boote ins Wasser gelassen und fuhren dann in Formation einige Kilometer stromaufwärts. Die Bootsführer mussten sich hierbei in der Dunkelheit und in dem unbekanntem Gewässer zurechtfinden. Um in der Übung einen möglichst realistischen Hintergrund zu haben, wurde folgendes Szenario gestellt: Eine Frau, offensichtlich in Panik geraten, kam hysterisch schreiend auf den Zugführer zugestürmt. "Mein Mann, mein Mann", flehte sie den Wasserretter um Hilfe an. Als Zugführer musste er sich zuerst einen Eindruck von dem gespielten Szenario verschaffen: Mehrere zum Teil schwerst verletzte Personen saßen und lagen in einem kleinen, vom Hochwasser bedrohten Areal. Zeitgleich mit ihm traf auch ein leitender Notarzt ein, der die medizinische Leitung bei dieser Übung übernahm. Gemeinsam sichteten sie Patienten und Betroffene, legten eine Behandlungs- und Transportreihenfolge fest und teilten die nachfolgenden Wasserretter ein. Mehrere Patienten, die nicht mehr gehen konnten, wurden auf speziellen Tragen für die Wasserrettung, sogenannte Spineboards, auf die Boote getragen und anschließend an einen sicheren Ort gebracht. Parallel dazu sicherten einige Kilometer stromabwärts Taucher einen durchweichten Deich. Hierzu rollten sie an der Wasserseite eine zehn Meter lange Folie aus. Unter Wasser beschwerten die Einsatztaucher die Ränder der Folie mit Sandsäcken. Eine körperlich anstrengende Arbeit für die im Wasser eingesetzten Kräfte, die nicht nur gegen die Folie, sondern auch gegen die Strömung des Rheins kämpfen mussten.

Alle DLRG-Einsatzkräfte, die sich in Baden-Württemberg im Wasserrettungsdienst und Katastrophenschutz engagieren, tun dies ehrenamtlich. Auch so die 28-jährige Einsatztaucherin Verena Grägel aus St. Leon. Nach knapp zweijähriger Ausbildung legte sie 2006 ihre Prüfung zur Einsatztaucherin ab. "Wir hatten relativ gute Sicht unter Wasser, aber wegen der Strömung musste ich mit deutlich mehr Bleigewichten tauchen als sonst," beschreibt sie ihre Eindrücke.

Nicht nur ihre Zeit investieren die baden-württembergischen Lebensretter: "Der Katastrophenschutz der DLRG wird fast ausschließlich aus eigenen Mitteln der Ortsgruppen finanziert", berichtet Heinz Seib, Leiter Einsatz des DLRG Landesverband Baden. "Aufgrund der schlechten finanziellen Situation unserer Ortsgruppen müssen wir an vielen Stellen improvisieren und sind auf veraltete Technik angewiesen", schildert Seib die Misere der Wasserretter.

Zum Abschluss der dreitägigen Übung bewiesen die Strömungsretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft ihr Können an einem Seitenarm des Rheins. Das Szenario sah vor, dass ein älteres Ehepaar bei einer Wanderung in den Rheinauen vom Hochwasser eingeschlossen wurde. Durch die starke Strömung und die geringe Wassertiefe schieden die "herkömmlichen" Rettungstechniken mit Rettungsboot oder Taucher aus. Ein Trupp Strömungsretter schwamm auf die andere Seite und versorgte die Eingeschlossenen vor Ort. Zur Rettung bauten die übrigen Strömungsretter eine Seilfähre auf: Hierbei wurde ein Schlauchboot an einer Querleine gesichert und durch die Strömung gezogen. Dies ermöglichte eine schnelle und schonende Rettung der Personen. Die DLRG ist derzeit die einzige Hilfsorganisation in Baden-Württemberg, die Spezialisten für stark strömende Gewässer bereithält.

Nach der dreitägigen Übung zieht der Übungsleiter Heinz Seib eine positive Bilanz. Er lobte das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer und ihre Bereitschaft, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.

17.10.08

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