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Nachrichten > Kultur und Bildung

Geschichtskurse besuchten das Konzentrationslager Dachau und das Reichsparteitagsgelände


Die Geschichtskurse des Eberbacher Hohenstaufen-Gymnasiums mit ihren Lehrern an den Stufen des Dokumentationszentrums des Reichsparteitagsgelände (Foto: Mauritius Schell)

(mts) (bs/mh) Unter dem Leitmotiv „Aus Faszination wurde Gewalt“ fuhren die Neigungskurse Geschichte der Jahrgangsstufen 12 und 13 sowie ein Grundkurs Geschichte 13 des Hohenstaufen-Gymnasiums Eberbach unter der Leitung von Oberstudienrat Bernhard Schell und Studienassessor Dr. Christian Jung Anfang Februar 2009 zu Stätten des Nationalsozialismus in Bayern.
Die Exkursion führte zuerst in das erste von den Nationalsozialisten schon 1933 errichtete Konzentrationslager in Dachau. Nach viereinhalb Stunden Fahrt kam der Bus im Industriegebiet des beschaulichen Münchner Vororts an, wo die Schüler während der Wartezeit auf die eigentliche Führung das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers und die aufgestellten Infotafeln eigenständig erkunden konnten. Beim Betreten des Lagers durch den erhaltenen Originaleingang entstand sofort eine bedrückte Stimmung, in die sich auch das Entsetzen über den grausamen nationalsozialistischen Zynismus mischte, der in der Torinschrift „Arbeit macht frei“ und der großen Baumallee hervortrat, die das Areal durchzog.
Nach einem einleitenden Vortrag durch die engagierten Mitarbeiterinnen der KZ-Gedenkstätte, die den Schülern die wichtigsten geschichtlichen Hintergründe vermittelte, betrat die Gruppe das ehemalige Wirtschaftsgebäude, das heute eine Ausstellung beherbergt, die wenigstens einen Eindruck vermitteln soll, wie das Leben im Lager ablief. Denn das Leiden der Lagerinsassen war, trotz wiedergegebener Erfahrungsberichte, unvorstellbar.
Als die Gruppe den sogenannten Schubraum verließ - der Gebäudeflügel, in dem die „Häftlings-Schübe“ registriert wurden, die in der Anfangszeit zunächst politische Inhaftierte wie Kommunisten und bürgerliche Parteifunktionäre, später allerdings vermehrt "rassisch minderwertige" Menschen und Kriegsgefangene beinhalteten, teilten die Leiterinnen der Führung mit, dass die Lagerinhaftierten mit dem Verlassen des Raumes sämtliche Individualität verloren hatten und der sadistische Kampf ums Überleben als simple Häftlingsnummer unter tausenden Anderen begann, der für manche Insassen zwölf Jahre dauerte.
Die Schüler erhielten einen kurzen Überblick über den Alltag der Gefangenen und besichtigten dabei eine rekonstruierte Baracke, in der sich bis zu 2000 Menschen auf vier Räume verteilten, die jeweils kleiner waren als ein Schulklassenzimmer und ergänzt durch Bilder von Strafen für die Gefangenen, eine Vorstellung von der Grausamkeit des Lebens im Konzentrationslagers gab. Im Anschluss an diese Bilder, die einer menschenunwürdigen Viehhaltung glichen, besichtigten die HSG-Schüler die Krematorien, in denen ein Großteil der Toten des KZ Dachau verbrannt wurden. Nach der Aufklärung über die Hinrichtungsstätte vor den Krematorien und der Durchquerung der experimentellen Gaskammer war niemandem mehr nach weiteren Fragen zu Mute. Bis zur Befreiung durch die US-Armee im April 1945 fanden 43000 der insgesamt 200000 Dachauer Gefangenen den Tod. Das bereits im März 1933 als erstes KZ errichtete Lager diente als Vorbild für alle weiteren Konzentrationslager im Dritten Reich.
Nach einer erneuten dreistündigen Busfahrt erreichte die Gruppe aus Eberbach die Altstadt Nürnbergs, wo sie in der historischen Kulisse der Burg in der Nürnberger Jugendherberge nächtigte. Am zweiten Tag der historischen Exkursion brach die Gruppe zum nahen Reichsparteitagsgelände auf, das allein schon durch seine Größe von über elf Quadratkilometern den Größenwahn des NS-Regimes symbolisierte. Das gewaltige Gelände wurde den Schülern von Referentinnen des Vereins „Geschichte für Alle“ gezeigt, die ihren Vortrag mit Bildern von Plänen des NS-Architekten Albert Speers unterstützten. Er beabsichtigte in Nürnberg ein Stadion für 500000 Menschen, eine gewaltige Kongresshalle und weitere überdimensionale Gebäude zu bauen, die dem Nationalsozialismus ein ewiges Denkmal setzen sollten. Den Gymnasiasten wurden dadurch die Ausmaße des Größenwahns der Nationalsozialisten bewusst, auch wenn die meisten Gebäude auf dem Gelände nicht fertig gestellt wurden. Doch schon allein die archaische Kongresshalle mit ihren sechs Meter hohen Arkaden zeigte ihre Wirkung.
In den angefangenen Bau der Kongresshalle wurde das 2001 eröffnete Informationszentrum Reichsparteitagsgelände gebaut, dass durch seine futuristische Bauweise, wie ein stählerner Pfeil wirkt, der sich architektonisch gekonnt durch das Blendwerk der NS-Ideologie bohrt. Die Schüler hatten nach der Führung durch das Außengelände die Möglichkeit, sich im Informationszentrum über die komplette Geschichte des Nationalsozialismus zu informieren und konnten sich durch authentisches Filmmaterial von Zeitzeugen ein Bild von den Parteitagen der NSDAP und den Arbeiten an dem enormen Gelände machen.

13.02.09

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