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Erfolg bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Brandenburg


Links: Laura Link auf dem Siegersteg in Brandenburg. Rechts: Anna Hufnagels (ganz re.) Achter im Finale am Sonntag. (Fotos: privat)

(bro) (tg) Die Regattastrecke in Brandenburg an der Havel war am vergangenen Wochenende das Zentrum des Leistungssports im Deutschen Ruderverband. Dort wurden gemeinsam die Jahrgangsmeisterschaften in den Altersklassen U23, U19 und U17 ausgetragen. Über 1.200 Ruderinnen und Ruderer aus 378 Vereinen und Renngemeinschaften aus dem ganzen Bundesgebiet hatten ihre Meldungen zu den Titelkämpfen abgegeben. Darunter befanden sich auch vier Ruderinnen der RG Eberbach, die unter der Regie von Trainer Frank Günder am Saisonhöhepunkt teilnahmen.

Laura Link startete im Leichtgewichts-Juniorinnen-Einer der Altersklasse B (15/16 Jahre). Akribisch hatte sie sich in den Wochen zuvor auf die Konkurrenz der 20 gemeldeten Boote vorbereitet. Im Vorlauf und im Halbfinale über die 1.500-Meter-Strecke hielt sich die junge Eberbacherin schadlos und zog mit zwei siegreichen Rennen ins Finale der besten Sechs Deutschlands ein. Dies waren außer Laura Link die Ruderinnen aus Würzburg, Ratzeburg, Düsseldorf, Heidelberg und Treis-Karden. Im Finale lag Laura Link von Beginn an mit der Ruderin aus Treis-Karden an der Spitze. Die Führung wechselte ständig zwischen diesen beiden Booten. Zur Streckenhälfte zog die Ruderin aus Heidelberg gleich mit den Führenden und es wurde klar, dass diese drei Boote die Medaillen unter sich ausmachen würden. Fast gleichauf rasten die drei Ruderinnen ins Ziel, so dass die letzten Meter des Rennens die Entscheidung bringen mussten. Genau im entscheidenden Moment zogen Laura Links Kontrahentinnen einen Schlag schneller und waren einen Hauch vor ihr im Ziel. Laura Link gewann in diesem stark besetzen Feld die Bronzemedaille. Trainer Frank Günder zeigte sich nach dem Rennen zufrieden: „In diesem Rennen war für Laura alles drin - von Platz eins bis fünf. Wir wollten eine Medaille. Laura hat heute Bronze gewonnen.“

Anna Hufnagel steuerte die beiden weiteren Medaillen zum RGE-Tableau bei. Sie war bei diesen Meisterschaften als Steuerfrau im Einsatz. Samstags steuerte sie den U23-Frauen-Achter aus dem Leistungszentrum Dortmund. Von der Papierform her wurde im Vorfeld von der Mannschaft ein dritter Platz erwartet. Doch die Mannschaft um Anna Hufnagel zeigte im Finale gegen die Renngemeinschaften aus dem anderen Bundesstützpunkten ein mutiges Rennen und startete schnell. Auf Platz zwei liegend, überquerte das Boot alle Zwischenmarken und hielt diese Position bis ins Ziel. Somit gewann Anna Hufnagel die Silbermedaille. Doch dies war nur ihr erster Streich. Den zweiten ließ die Rockenauerin am Sonntag folgen. Dem Junioren-Achter des Südteams, in dem Ruderer aus Limburg, Saarbrücken, Nürtingen und Frankfurt saßen, wurde nach den bisherigen Saisonergebnissen Platz vier oder fünf im Finale zugetraut. Anna Hufnagel schwor ihre Jungs vor dem Rennen jedoch intensiv ein. Was die Mannschaft dann im Finale ablieferte, war sensationell. Anfangs lag der Achter hinter den Booten aus den Regionen Nord, Nord-Ost, West und Nord-West zurück auf Platz fünf. Anna Hufnagel forderte von ihrer Mannschaft einen frühen Zwischenspurt und ließ so die Möglichkeit zu mehr Spurts offen, Dass dies eine kluge taktische Entscheidung war, zeigte der weitere Rennverlauf. Mit jedem Spurt schob sich der Südachter weiter an die Führenden heran und rollte fast das komplette Feld von hinten auf. Mit einem furiosen Endspurt, den Anna Hufnagel früher als geplant einforderte, gelang es dem Südachter, auf die Silberposition vorzufahren und zwei stärker eingeschätzte Boote hinter sich zu lassen. Der Jubel darüber war riesig. „Das war das beste Rennen, das wir in der ganzen Saison gefahren sind. Die Jungs waren spitze und haben genau das umgesetzt, was ich mit ihnen besprochen habe“, ließ Anna Hufnagel nach dem Rennen verlauten.

Lisa Baumbusch war zu den Titelkämpfen im Juniorinnen Einer gemeldet. Unter den 18 gemeldeten Teilnehmerinnen galt es erst einmal, ins Halbfinale einzuziehen. Das gelang Lisa Baumbusch mit einem dritten Platz im Vorlauf. Im Halbfinale traf sie dann auf die erwartet schnellen Gegnerinnen, so dass für die Friedrichsdorferin der vierte Platz die Teilnahme am B-Finale bedeutete. In diesem ging es um die Plätze sieben bis zwölf. Lisa Baumbusch ging verhalten in das B-Finale und ruderte im Mittelfeld. Auf der zweiten Streckenhälfte spielte sie ihre Ausdauerqualitäten aus und überholte nacheinander alle gegnerischen Boote aus Mainz, Heidelberg, Offenbach und Leipzig. Nach 2.000 geruderten Metern stand sie als Siegerin des B-Finale fest. Platz sieben in Deutschland ist ein sehr gutes Ergebnis.

Die vierte Ruderin im Eberbacher Team war Lena Reichert. Sie startete im Leichtgewichts-Doppelvierer (17/18 Jahre) mit ihren Partnerinnen aus Ludwigshafen und Saarbrücken. Nach dem Saisonverlauf spekulierte die Mannschaft auf Platz vier, mit etwas Glück sogar auf eine Medaille. Über die Vorentscheidung zog der Vierer ins Finale gegen die Mannschaften aus Essen, Hamburg, Koblenz, Hannover und Berlin ein. Die sechs Mannschaften ruderten im Finale von Anfang an ein hohes Tempo. Lena Reicherts Mannschaft hielt lange gut mit und war über lange Strecken im Mittelfeld zu finden. Gegen Ende gingen den vier Ruderinnen jedoch die Kräfte aus, und sie belegten den sechsten Rang. "Es ist nicht alles so gelaufen, wie wir es geplant haben. Aber wir haben drei Medaillen gewonnen und das macht zufrieden“, resümierte Frank Günder am Ende der Meisterschaft.

Das ganze RGE-Rennteam bereitet sich in den kommenden Wochen auf die Landesmeisterschaften vor. Diese finden Ende Juli in Breisach statt.

01.07.14

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