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Nachrichten > Natur und Umwelt

Viel ist möglich, wenn man will


(Fotos: privat)

(bro) (kth) Am 4. Jul wurde eine Exkursion unter dem Motto „Energiewende und Naturschutz - Fahrten zu erneuerbaren Energien“ durchgeführt. Organisator war die "ÖKONSULT GbR" Stuttgart unter Leitung von Klaus Amler. Diese führt im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft regelmäßig Exkursionen zu Projekten der erneuerbaren Energien in allen Regionen Baden-Württembergs durch, um zu informieren und zu diskutieren, wie der Ausbau der erneuerbaren Energien gemeinsam vorangebracht werden kann - ohne dabei den Naturschutz aus den Augen zu verlieren.

Auf Einladung und Ankündigung der AGL Eberbach beteiligten sich neben den Stadträten Kerstin Thomson, Lothar Jost und Neu-Stadtrat Christian Kaiser rund 30 interessierte Bürger aus Eberbach und Umgebung an dieser interessanten und fachkompetenten Fahrt. Diese führte nicht nur zum Bürgerwindpark "Großer Wald Buchen-Hettingen", sondern auch zu zwei weiteren beispielhaften Projekten der Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien.

Zahlen zu erneuerbaren Energien gaben die Organisatoren, Klaus Amler, ÖKONSULT GbR, und Bruno Lorinser, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, während der Busfahrt zum ersten Ziel - die Kleinwasserkraftanlage der Stadtwerke Mosbach.

Augenblicklich werden 60 Prozent des baden-württembergischen Strombedarfs in Baden Württemberg erzeugt, davon 23 Prozent aus erneuerbaren Energien und hiervon wiederum lediglich ein Prozent aus Windenergie. Ziel der Landesregierung bis 2020 ist der Ausbau der erneuerbaren Energien auf 38 Prozent, davon zehn Prozent aus Windenergie.

Gestartet wurde mit der Besichtigung der Kleinwasserkraftanlage der Stadtwerke Mosbach an der Elz auf dem Gelände der Johannes Diakonie in Mosbach. Der Leiter der Stadtwerke Mosbach, Ralf Winkler, referierte informativ und anschaulich über Bau, Technik und Betrieb der dezentralen Kleinwasserkraftanlage mit fischfreundlicher, archimedischer Schraube und Fischtreppe. Die hier erzeugte Strommenge wird hauptsächlich direkt Vorort durch die Johannesdiakonie Mosbach verbraucht, der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist.

Weiter ging es zum "Bioenergiedorf Großeicholzheim". Die Vorstandsmitglieder der „Bioenergiedorf Großeicholzheim eG“, Roland Bangert und Reinhold Rapp, erläuterten den Weg von der Idee der Nahwärmeversorgung in Bürgerhand bis zur Realisierung des 7,7 km langen Nahwärmeversorgungsnetzes zur Wärmeversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern, Gewerbe und Industrie sowie Schule, Kindergarten und Schlossgartenhalle. Unter dem Leitwort „Von Bürgern für Bürger“ und mit viel Einsatz gelang es, das Großprojekt „Nahwärmenetz“ unter Nutzung der bereits zur Stromerzeugung in Betrieb befindlichen Biogasanlage zu realisieren. In der Biogasanlage wird eine Wärmemenge von rund 3.700 MWh im Jahr erzeugt, das entspricht 400.000 Litern Heizöl. Die Finanzierung wurde durch Genossenschaftsanteile, KfW-Förderdarlehen und Darlehen der örtlichen Banken gesichert. Das Nahwärmenetz ging 2013 in Betrieb, von Gründung der Energiegenossenschaft bis Inbetriebnahme vergingen zwei Jahre. Als Fazit hielten Bangert und Rapp mit Stolz fest, dass das Nahwärmenetz wirtschaftlich arbeite.

Beeindruckt davon, was auf die Beine gestellt und realisiert werden kann, wenn alle mitziehen - Gemeindeorgane, Bürger und örtliche Banken - verließ die Gruppe Großeicholzheim, um zum letzten Ziel, dem "Bürgerwindpark Großer Wald Buchen-Hettingen/Rinschheim", weiterzufahren.

Im „Großen Wald“ auf den Gemarkungen Hettingen und Rinschheim der Stadt Buchen wurden fünf Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 3,2 MW pro Anlage gebaut. Da es sich um einen reinen Waldstandort handelt, sind Nabenhöhen von 143 m vorhanden. Der Windpark „Großer Wald Hettingen/Rinschheim“ ist ein reines Bürgerwindprojekt. Insbesondere Anwohner und Bürger aus der Region konnten sich an den Windkraftanlagen beteiligen, alle Anteile sind gezeichnet.

Treffpunkt war die WEA 4, an der Bernd Brunner, Geschäftsführer "Windpark Großer Wald Hettingen/Rinschheim GmbH & Co. KG", die interessierte Gruppe in Empfang nahm. Er erläuterte fach- und sachkundig die Entstehung des Windparks - von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Nachdem die Ortschaften Hettingen und Rinschheim dem Vorhaben jeweils mit großer Mehrheit zugestimmt hatten und auch die Stadt Buchen das Projekt unterstützt und ihren Flächennutzungsplan entsprechend fortgeschrieben hatte, konnte das notwendige Zielabweichungsverfahren im Dezember 2012 positiv abgeschlossen werden. Die BImSch-Genehmigung für den Bau und Betrieb der Windkraftanlagen wurde am 6. Februar 2013 erteilt, die Anlagen gingen im November 2013 in Betrieb. Brunner berichtete über die Wichtigkeit der naturschutzrechtlichen Belange, die bereits in der Planung berücksichtigt werden, und welche Gutachten zu erstellen sind, bevor der Bau einer Windenergieanlage genehmigungsfähig ist. Hierzu zählen u.a. Artenschutzgutachten wie Vogelschutzgutachten und Gutachten über Vorkommen und Flugverhalten von Fledermäusen, Lärmschutzgutachten und Gutachten zum Schattenwurf. Auch das Monitoring bei Betrieb der Anlage hinsichtlich Zug- und Flugbewegungen von Vögeln und Fledermäusen und sich hieraus ggf. ergebende erforderliche Abschaltzeiten der Anlage brachte er zur Sprache, sowie die durchzuführenden Ausgleichs- und Aufforstungsmaßnahmen nach dem Bau einer Windenergieanlage.

Die einhellige Meinung der an der Exkursion beteiligten war, dass es sich um eine gelungene, interessante und informative Veranstaltung mit sach- und fachkundigen Personen an jedem Besichtigungsort handelte, Fragen wurden exakt, verständlich und ehrlich beantwortet.

Im Hinblick auf die umweltfreundliche zukunftsorientierte dezentrale Energieerzeugung und -versorgung wurde deutlich, was alles möglich ist, „wenn man nur will“.

Infos im Internet:
www.windpark-grosser-wald.de


17.07.14

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