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Nachrichten > Natur und Umwelt

Erster NABU-Wolfsbotschafter in Eberbach


(Foto: S. Böttner)

(bro) (chk) Es ist eine Sensation und eine der größten Erfolge des europäischen Naturschutzes: Der Wolf kehrt in seine alte Heimat zurück.

Nachdem er vom Menschen ausgerottet war, lebt er seit 14 Jahren wieder selbständig in weiten Teilen Deutschlands. Derzeit sind 38 wildlebende Rudel oder Paare bekannt. Die dauerhaft besiedelten Länder sind Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Dennoch gilt der Wolf als stark gefährdet, der ohne internationalen und nationalen Schutzstatus schnell wieder aussterben könnte.

Neben der Freude über die Rückkehr des Wolfes gibt es mancherorts auch Skepsis, Verunsicherung und vor allem viele Fragen. Um die wichtigsten Fragen zu beantworten und entsprechend Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zu leisten, hatte sich Mitte September Christina Kunze vom NABU Eberbach auf den Weg nach Bad Kösen in Sachsen-Anhalt gemacht, um einen Basis-Lehrgang als NABU-Wolfsbotschafter (WoBo) zu absolvieren.

Der Leiter des Wolfsbüro in der Lausitz, Markus Bathen, und WoBo-Referent Moritz Klose vom NABU-Bundesverband Berlin vermittelten in zwei Tagen Themen wie Wildbiologie, Wolf und Mensch, Jagdverhalten, Monitoring (Aufnahme, Überprüfung und Bewertung von Wolfsmeldungen) und Diskussionstraining. Das theoretische Basiswissen und eine Abschluss-Exkursion bilden ein gutes Rüstzeug, um als WoBo die Bevölkerung an das Thema Wolf heranzuführen.

NABU-Wolfsbotschafter bilden ein Netzwerk von ehrenamtlich Arbeitenden für den Wolf. Sie setzen sich im und mit dem NABU auf vielfältige Weise für den Wolf ein. Zu den Aktivitäten der NABU-Wolfsbotschafter gehören: Sie sollen sachlich über den Wolf informieren, mit Unterstützung von NABU-Experten Vorträge halten oder zusammen mit NABU- oder NAJU-Gruppen Aktionstage veranstalten, weitere Unterstützer für den Wolf finden, Wolfshinweise (Fährten, Kot, Risse) verlässlich an die in der Region arbeitenden Experten zeitnah weiterleiten. NABU-Wolfsbotschafter helfen aktiv, dem Wolf das dauerhafte Überleben in Deutschland möglich zu machen.

In Märchen wie "Rotkäppchen" und "Der Wolf und die sieben Geißlein" wird der Wolf als böse dargestellt. Zu Unrecht, denn Isegrim ist scheu und geht dem Ärger lieber aus dem Weg. Außerdem entspricht der Mensch nicht seinem Beuteschema. Auf dem Speiseplan des europäischen Grauwolfes stehen Rehe, Rotwild und Wildschweine ganz oben. Der Wolf ist natürlicher Bestandteil des Ökosystems und stellt keine größere Gefahr für den Menschen als andere Wildtiere dar.

Ob der Wolf auch in seinen ehemaligen Lebensraum in den Odenwald zurückkehrt, ist nur eine Frage der Zeit. Sicher ist jedoch, dass der letzte Wolf am 12. März 1866 erlegt wurde und heutzutage im Museum der Stadt Eberbach als Tierpräparat zu besichtigen ist.

Baden-Württemberg ist Wolfserwartungsland, d.h. es können jederzeit, vor allem aus der Schweiz, einzelne Tiere zu- bzw. durchwandern. Der sogenannte „Handlungsleitfaden" des Landes will ein konfliktarmes Nebeneinander von Mensch und zuwandernden Wölfen erreichen. Der Leitfaden regelt unter anderem Zuständigkeiten, das Monitoring der Wölfe und Ausgleichszahlungen. Ein Ausgleichsfond Wolf dient der Abwicklung von Ausgleichszahlungen für vom Wolf verursachte Schäden an Nutztieren, solange lediglich vereinzelte Wölfe in Baden-Württemberg beobachtet werden. Wenn sich eine Wolfspopulation im Land etabliert hat, ist eine Nachfolgregelung zu treffen..

Der Urvater unseres Haushundes belegt die Eignung der vom Menschen besiedelten und intensiv genutzten mitteleuropäischen Kulturlandschaft als seinen Lebensraum. Der Wolf ist kein Anzeiger von Wildnis, sondern ein perfekter Kulturfolger. Damit berührt er den Alltag von Schafhaltern, Jägern, Förstern oder Waldbesuchern und wirft Fragen über das neue Zusammenleben auf. Es gibt Konflikte, aber es gibt auch Lösungen. Wichtig ist hierbei die Zusammenarbeit von Jägerschaft, Förstern, Schaf- und Ziegenhaltern und Naturschutzverbänden.

Weitere Informationen oder Anfragen an: NABU Eberbach, Dr. Max Schulz, Baumgartenweg 3, 69429 Waldbrunn, Tel. (06274) 6944.

E-Mail-Kontakt: schulzbm@t-online.de

Infos im Internet:
www.nabu-eberbach.de


25.09.14

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