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Nachrichten > Natur und Umwelt

Bürgerinitiativen setzen Zeichen gegen Windkraft-Industrie


(Fotos: privat)

(bro) (mh) „Landschaft bewahren, Natur und Tiere behüten, Heimat erhalten, Gesundheit schützen“ - diese Worte prangen von einem großen Banner, das die Organisatoren der Protestwanderung am Katzenbuckel-Turm befestigt haben. Hier am höchsten Punkt des Odenwaldes, mit Fernblick über die weiträumigen Wälder, fanden sich über achtzig Menschen zusammen, die „Nein zu Windkraft-Industrie in unserem einzigartigen Lebensraum“ sagen, wie es auf dem Transparent weiter heißt. Die „Initiative Hoher Odenwald“ (IHO), die sich gegen zwölf 200 Meter hohe Windenergieanlagen auf dem „Markgrafenwald“-Bergrücken nahe der badisch-hessischen Landesgrenze ausspricht, hatte am vergangenen Sonntag zu dieser Protestwanderung eingeladen, zusammen mit der Heidelberger Bürgerinitiative „Rettet den Odenwald“.

Das Ziel müsse eine „Energiewende mit Intelligenz, ökologischer Nachhaltigkeit, Effizienz, Volkswirtschaftlichkeit und Menschlichkeit“ sein, eröffnet die erste Vorsitzende der IHO, Dorothea Fuckert. Als Medizinerin verweist sie auch auf den gesundheitlichen Aspekt, denn Windkraft könne sowohl durch hörbaren Schall als auch durch niederfrequente Schallwellen krank machen. Während man auf dem Land mit einem Geräuschpegel vertraut sei, der kaum über 20 Dezibel liegt, kommen durch Windenergieanlagen Werte von 45 Dezibel und mehr bei den Häusern an. Dass nicht hörbarer Infraschall zu Schlafstörungen, Herz-Kreislauf- und Konzentrationsproblemen, Kopfschmerzen, Unruhe, Angstzuständen und depressiven Symptomen führen kann, werde immer öfter von Ärzten berichtet, auch wenn zuständige Behörden behaupten, der Infraschall durch Windturbinen rufe keine gesundheitlichen Schäden hervor. Belege für diese vermeintliche Unbedenklichkeit stünden nach wie vor aus, während eine internationale Ärzteschaft zunehmend warne und Forschungen einfordere.

Mit der Protestwanderung setze man ein Zeichen, so Fuckert, dass man die Windkraft-Industrialisierung dieser naturnahen Landschaft aus vielfachen Gründen nicht wolle. Geograph Richard Leiner, Sprecher der BI „Rettet den Odenwald“, verwies auf die Rolle der Naturparke als nicht technisierter Rückzugsraum für Mensch und Natur und kritisierte eine völlig überzogene Erwartung zum Beitrag der Windenergie für die zukünftige Energieversorgung. Strom habe nur einen Anteil von 20 Prozent am deutschen Energieverbrauch und die inzwischen 25 000 Windkraftanlagen leisteten mit ihren zwei Prozent Anteil am Endenergieverbrauch nur einen sehr geringen Beitrag zum Klimaschutz. Damit stelle sich, so Leiner, die Frage der Verhältnismäßigkeit angesichts einer bevorstehenden Zerstörung der wertvollen Landschaften in den Naturparken des Odenwaldes, die zudem als Schwachwindgebiete gelten.

Michael Hahl, ebenfalls Geograph und zweiter Vorsitzender der IHO, stellte klar, dass es beim Vorhaben „Windpark Markgrafenwald“ ungenügende naturschutzfachliche Gutachten im Auftrag der Vorhabensträger gab, erst durch das bürgerschaftliche Engagement der IHO konnte anhand eines bei einem deutschlandweiten Schwarzstorch-Experten in Auftrag gegebenen Gutachtens belegt werden, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des Bergrückens vier Schwarzstorch-Revierpaare leben und zudem Wespenbussarde, Rotmilane und andere europäisch geschützte, windkraftsensible Großvogelarten diesen Top-Lebensraum intensiv nutzen. Tagtäglich werde die Planfläche von Schwarzstörchen überflogen, so Hahl, aber erst die Arbeit einer Bürgerinitiative habe aufgedeckt, dass die Realisierung dieses Windpark-Projekts als Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz zu werten sei. Das Beispiel „Markgrafenwald“ zeige, dass bei Windpark-Planungen neutrale naturschutzfachliche Gutachten durch ausgewiesene Art-Experten auf der Grundlage erstklassiger Methodenstandards benötigt werden.

Infos im Internet:
www.hoher-odenwald.de
www.rettet-den-odenwald.de/argumente

16.10.14

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