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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Brombach will sich nicht von der Außenwelt abhängen lassen - Petition an den Landtag geplant


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Ein kleines Odenwald-Dorf macht mobil: Der Eberbacher Stadtteil Brombach will sich nicht von der Außenwelt abhängen lassen. Um die bereits seit Ende 2015 geschlossene Gemeindeverbindungsstraße nach Heddesbach zu retten, hat sich nun eine Bürgerinitiative (BI) in dem 350-Seelen-Ort gegründet. Eine Petition an den baden-württembergischen Landtag unterzeichneten aus dem Stand weit über 100 Personen. Weitere sollen durch Auslegen der Liste noch folgen.

Die etwa vier Kilometer lange, mit Schlaglöchern übersäte Rumpelstrecke über den Berg zur Landesstraße 3105 zwischen Hirschhorn und Wald-Michelbach war bei Heddesbach auf Antrag dieser Gemeinde vom zuständigen Gemeindeverwaltungsverband Schönau „entwidmet“ worden. Sprich: Sie darf vom normalen Verkehr nicht mehr genutzt werden, sondern maximal noch für land- und forstwirtschaftliche Zwecke.

Die Gemeinde Heddesbach hatte diesen Schritt Ende des vergangenen Jahres mit den exorbitanten Sanierungskosten begründet. Denn 90 Prozent der Straße liegen auf ihrer Gemarkung, für die anderen zehn Prozent ist Eberbach zuständig. Von 600.000 bis 750.000 Euro war nach einer Verkehrsschau die Rede, um die Straße wieder verkehrssicher zu machen. Geld, das keiner hat und keiner aufbringen will. Auch der Rhein-Neckar-Kreis winkte dankend ab, als er nach einer Hochstufung zur Kreisstraße gefragt worden war.

Die Brombacher bringt das auf die Palme. Denn für sie - und nicht nur für sie – ist der schmale asphaltierte Weg eine „Hauptschlagader“ Richtung Westen. Auch aus dem Odenwaldkreis, auch Ober-Hainbrunn oder Kortelshütte, wird die Straße gerne genutzt, um im Berufsverkehr dem Stau auf der Neckartal-Bundesstraße durch Heidelberg zu entgehen und so in annehmbarer Zeit an die Bergstraße zu gelangen.

„Exakt 9,9 Kilometer“ beträgt laut Raphael Seib der Umweg durch die Straßensperrung, um an dieselbe Stelle bei Heddesbach zu gelangen. Seib ist Schriftführer der neu gegründeten BI. Als deren Sprecher fungiert Matthias Heinzmann. Im Vorfeld der Sitzung gab es eine Umfrage in Brombach, um den Bedarf zu dokumentieren. Über 100 Fragebogen kamen zurück. Anhand derer wurde laut Seib deutlich, dass viele Fahrten mit beruflichen Hintergrund erfolgten - weil die Bürger nach Heiligkreuzsteinach, an die Bergstraße oder in den Überwald wollten.

„Brombach ist von der westlichen Region getrennt“, brachte es Helmut Schön auf den Punkt, auch er einer der treibenden Kräfte hinter BI-Gründung und Petition. Zuvor hatte Ortsvorsteher Victor Hartmann die vielen Gäste begrüßt. Die Möglichkeit der Einkäufe sei nun mit einem Zehn-Kilometer-Umweg behaftet, beklagte Schön. Gerade Bäcker und Metzger sowie ein Landwirtschaftsgeschäft in Schönmattenwag wurden bisher von den Brombachern stark frequentiert – hier seien nun Umsatzeinbußen für diese Geschäfte zu befürchten.

Schöns Worten zufolge befindet sich in Heddesbach die bisher nächstgelegene Tankstelle, zu der es nun zehn Kilometer zusätzlich sind. Supermärkte in Wald-Michelbach seien nur noch mit großen Umweg zu erreichen. „Die einzig verbliebene Gaststätte in Brombach ist existentiell bedroht“, warnte Schön mit Blick auf den „Stern“, in dessen Räumen die Versammlung stattfand.

Er hob daneben die vielfältigen Verflechtungen zwischen Brombach und Heddesbach hervor. Es gebe eine gemeinsame Forstbetriebsgemeinschaft, der Vorstand des Heddesbacher Tennisclubs komme aus Brombach, auch Bienenzüchter und Bläserchor setzten sich aus Mitgliedern von beiden Orten zusammen. Zusammen mit Heiligkreuzsteinach würden die drei Orte von einem Pfarrer betreut. All diese müssten nun jeden Tag einen Zehn-Kilometer-Umweg fahren.

Ein weiteres wichtiges Argument sprach Helmut Schön daneben an. Die einzig verbliebene Zufahrtsstrecke, die K35 vom Brombacher Wasser (aus Hirschhorn kommend) her, sei ebenfalls in sehr schlechtem Zustand. Zum einen stellte er als Frage in den Raum, was passiere, wenn diese aus unvorhergesehenen Umständen gesperrt werden müsse (Unfall, Reparaturen, umgestürzter Baum) - im Notfall wäre der Ort über Land nicht mehr zu erreichen.

Zum anderen, und aus Sicht Schöns gravierender, sei in absehbarer Zeit die Sanierung dieser Holperstrecke auf hessischer Gemarkung geplant. Das funktioniere wegen der Enge aber nur unter Vollsperrung. Eine Ausweichmöglichkeit gebe es nicht mehr. Als vorübergehende Alternative einen Waldweg aufzurüsten, der dazu noch durch ein Naturschutzgebiet führe, hält er für Blödsinn. „Die dafür erforderlichen Mittel könnten in die Verbindungsstraße investiert werden“, forderte Schön.

Hier hakte auch Seib ein: Man wolle keine Luxusstraße nach Heddesbach. „Sie soll lediglich befahrbar sein.“ Er könnte sich gut vorstellen, dass von den Brombacher Bürgern hierzu auch Eigenleistungen im Rahmen des (gesetzlich) Möglichen erbracht würden. Seib verwies darauf, dass die Straße zwischen Heddesbach und Heiligkreuzsteinach auch nicht diesen hohen Ausbaustandard habe, der nun für eine Sanierung der gesperrten Strecke gelten solle. Man wolle einen minimalen, verkehrssicheren Standard, um die Strecke wieder nutzen zu können, betonte er.

18.02.16

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