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Nachrichten > Kultur und Bildung

Viertes und letztes Konzert der 67. Reihe 2015/16


(Foto: Claudia Richter)

(bro) (khm) Am Freitag musizierte das Würzburger Klaviertrio mit Katharina und Karla Cording (Violine und Klavier) und Peer-Christoph Pulc (Violoncello) in Eberbach im gut besuchten evangelischen Gemeindehaussaal Werke von Beethoven, Chopin, Liszt und Dvoøák. Das Ensemble, dem der Ruf vorausgeht, „eines der führenden Klaviertrios der Gegenwart“ zu sein, und das sich der Aufgabe verschrieben hat, auch kammermusikalische Juwelen zu präsentieren, wurde seinem Ruf auch bei den Kunstfreunden vollauf gerecht.

Dabei bot das Ensemble mit einem frühen Meisterwerk, dem zweiten Trio (G-Dur) aus der Klaviertrio-Trias Opus I des jungen Beethoven, eine Klangwirkung von wohl differenzierter Dynamik und unbestechlicher Präzision, bei der auch nicht eine Verzierung aus dem Metrum kam. Die immanenten Gegensätzlichkeiten von Beethovens Musik - etwa beim Adagio-Beginn - erklangen nicht schroff auftrumpfend, sondern eher fein kontrastierend, was vielleicht mit der weiblichen Dominanz im Trio zusammenhing, aber auch dem Charakter dieses Trios geschuldet war, das nicht von dem erwarteten leidenschaftlich erregtemn Pathos und von herb heroischem Gestus geprägt war, der noch Haydn an dem Werk op. 1 Nr. 3 offenbar gestört hatte. Die Interpretation konnte sich so ganz der vollendeten Klangwirkung widmen und virtuose Spielfreudigkeit aufzeigen, etwa im Kopfsatz mit seinem eleganten Drehmotiv samt anderer graziöser Thematik und dann im übermütig dahin rasenden Finale, zu dessen Presto-Tempo das kurze kanonartige Scherzo wie ein kontrastierendes Vorspiel angelegt war. .Das viel gerühmte Largo con espressione ließ das Trio erwartungsgemäß klanglich schwelgen mit dem im Satzverlauf sich stetig wandelnden schönen Liedthema.

Gleichsam als Intermezzo zwischen Beethoven und Dvoøák waren im Programm eingelassen Chopin und Liszt. In der zu Recht so genannten Introduction et Polonaise “brillante“ op. 3 des jungen Chopin glänzte das Duo: der Cellist P.-Ch. Pulc mit den nur auf einem Cello und bei einem Meister des Instruments so eindrucksvoll klingenden Kantilenen und die virtuos spielende Pianistin mit stürmischem Klaviereinsatz, kunstvoller Begleitung und subtil ziselierter Schlusskadenz, auf die dann musikantisch kraftvoll die Polonaise folgte, in ihrem hinreißenden Rhythmus hinreißend musiziert. Die Chopin-Charakteristiken wie plastische Melodik, die ebenso kunstvollen wie klangvollen Verzierungen (fioriture) waren bravourös und damit beifallsträchtig gemeistert.

Liszts “einziges Klaviertrio“ ist ein eigenes Arrangement aus markanten Melodien seiner Ungarischen Rhapsodie Nr. IX “Le Carnaval de Pesth“. Ihnen hatte er seine anspruchsvolle Verarbeitungskunst meisterhaft angedeihen lassen, was natürlich eine gern genutzte Chance für alle Triomitglieder wurde, instrumentales und musikantisches Können in voller Virtuosität zu präsentieren. Besonders ohrenfällig war dies bei den die Melodieblöcke trennenden Kadenzen, bei denen beispielsweise einmal alle Instrumente effektvoll hinter einander “schnellstens“ (velocissimo für Piano, Violine), dann “ausdrucksvoll“ (espressivo fürs Cello) zu agieren hatten. Die bei Liszt besonders beachtete Ornamentik, die Verzierungen und improvisatorischen Zusätze “alla zingarese - auf Zigeunerart“. gelang dem Trio vorzüglich und zeigte, dass der “Tastendonnerer Liszt“ hier in Werk geschrieben hat, voller Spielfreude, Abwechslung und Klangschönheit., wozu ihn seine gesammelten Lied- und Tanzmotive – melancholische wie ausgelassene - hörbar begeistert hatten.

Das Konzertfinale bildete Dvoøáks großes f-moll-Trio Op. 65, das deutlich Brahms’ Einfluss erkennen ließ, und sich hier Dvoøáks überwältigende melodische Fantasie mit ebenso erlesener Satzkunst und komplexer Polyrhythmik verbindet. Souveräne Bewältigung des so anspruchsvollen Werkes ist dabei- dem Ensemble gelungen, das in der vielfältigen Thematik und deren komplexer Verarbeitung die klangliche Struktur immer klar erkennen ließ und die Momente von Leidenschaftlichkeit und Entspannung etwa im ersten Satz eindrücklich herausstellte Von der exakten Beachtung dvoøákscher Vorstellungen zeugte schon der Beginn, in dem das schöne Hauptthema geheimnisvoll und im Pianissimo im Streicherduo aufstieg. Der graziöse zweite Satz war in seiner rhythmischen Kompliziertheit klar ausgeführt und seinem besinnlicheren Trio entgegengestellt. Der langsame Satz mit den wohlklingend musizierten Kantilenen des Cellisten Peer-Christoph Pulc und der energische, am Volkstanz orientierte Schlusssatz, in dem die Geigerin Katharina Cording die schwindelnden Höhen dvoøák‘scher Violinkunst wie selbstverständlich bewältigte, rundeten das Bild des großen instrumentalen wie musikantischen Könnens des Trios ab.

An begeistertem Beifall fehlte es so nicht. Das Trio, mit zwei Damen und einem Herrn besetzt, wählte als Zugabe nicht unpassend das wohl klingende “Andante“ aus Clara Schumanns Klaviertrio op. 17 (1846).

18.04.16

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