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Nachrichten > Kultur und Bildung

Mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr - Besucher loben die außergewöhnliche Atmosphäre


(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) Vom Ortseingang zog sich am Wochenende eine bunte Zeltlandschaft bis in die Dorfmitte zum Sportplatz. Genauso lang war in alle Richtungen die Schlange der parkenden Autos. Zum morgendlichen Nebel über den Zelten mischten sich auch andere Gerüche. Menschenmassen waren auf den sonst wenig befahrenen Ortsstraßen unterwegs. Es war wieder „Finki-Time“. 40 Jahre nach der Premiere des damaligen „Guru-Feschds“ pilgerten in diesem Jahr besonders viele Zuschauer zum Woodstock des Odenwalds. Das Schöne dabei: Alles lief absolut friedlich und harmonisch ab.

Weil deutlich mehr los war als im vergangenen Jahr, strahlten die Veranstalter übers ganze Gesicht. Schon am Freitagabend standen die Gäste auf der Wiesenfläche neben dem Sportplatz dicht gedrängt, zur Bühne hin war kaum noch ein Durchkommen. Das hatte sicher auch mit den Line-up zu tun, das Mani Neumeier mit seinen Mitstreitern Armin Löffler vom FCF und Guru-Guru-Booker Karl-Heinz Osche wieder auf die Beine gestellt hatte.

Alte Krautrock-Helden wie Amon Düül II, Kraan oder eben Guru Guru gaben sich dabei auf der Bühne die Klinke in die Hand mit den jungen Wilden von „Mothers Cake“ oder „Sienna Root“. Dazu kamen noch die in Ehren ergrauten Hardrocker von "Epitaph", die den Freitag eröffneten. Dass die deutsche Band einen Namen in der Szene hat, zeigte sich am für die „frühe Stunde“ sehr guten Besuch. "My Sleeping Karma", "Electric Orange", "Marblewood" und "Coogans Bluff" hießen die weiteren Bands.

Das 75-jährige Guru-Guru-Mastermind zeigte sich im Gespräch absolut begeistert vom Festivalverlauf. „Alles läuft optimal, und es herrscht eine Bombenstimmung“, sagte der Schlagzeuger. Ein „auserwähltes Publikum“, das in die Jahre gekommen sei, feiere zusammen mit jüngeren, die genauso auf die alte, handgemachte Musik stehen. „Die neuen Bands haben einen tollen Eindruck hinterlassen“, fügte Neumeier hinzu. Nach wie vor war er auch 40 Jahre nach dem Festival-Start „begeistert von der tollen Atmosphäre“.

Die wurde ebenso von den Zuschauern geschätzt, die mal schon Jahrzehnte, mal etliche Jahre zum Finki kommen. Vera aus Hirschhorn war etwa mit ihren zwei Kindern schon zwei Tage vorher die paar Kilometer den Finkenbach aufwärts gefahren, um vor Ort zu campen und das besondere Flair zu genießen. „Das 70er-Jahre-Revival lebt vom Zusammenhalt aller“, lobte sie das große Gemeinschaftswerk des ganzen Ortes. Sie schätzt daneben die „Musik von früher von jungen Bands“.

Stammgäste seit den ersten Konzerten waren Horst Kowarsch und seine Frau Elisabeth aus Beerfelden. Es sei etwas Sensationelles, „dass in einem so kleinen Ort ein solch großes Event stattfindet“, meinte er. Was hier musikalisch geboten werde, schätzt Kowarsch als „außergewöhnlich für den ganzen Odenwaldkreis“ ein. Seine Schwester komme an dem Finki-Wochenende extra aus Hamburg, sein Bruder aus Bonn.

Vor 60 Jahren zog Rainer Maurer als Frankfurter nach Finkenbach. „Das Finki hat mich mein Leben lang begleitet“, sagte er. Ihn beeindruckt immer wieder, „wie friedlich alles über die Bühne geht“. Er war im Hintergrund im Küchenteam aktiv („Ich habe gerade zwei Tage lang Pommes geschnippelt“), hörte sich aber ebenso gerne die Musik an. „Wacken würde mich auch mal interessieren“, gestand Maurer.

Linda Cetin aus Grasellenbach campte mit Freund und Kindern ebenfalls schon vorher in der Nähe des Festplatzes. „Das ist wie Urlaub“, meinte sie, auch wenn ihr Wohnort gerade mal ein paar Kilometer entfernt ist. Musik, Feeling, Atmosphäre sind für sie besonders an diesem Event, das sie nun das dritte Mal besuchte. Und das, schmunzelte sie, „obwohl ich gar nicht so auf die Musik von Guru Guru stehe“.

Die aufs Gelände strömenden Fans machten die große Bandbreite derer deutlich, die vom Finki angezogen werden. Altgediente Fans aus den 70ern Jahren mit freiem, tätowiertem Oberkörper, Rauschebart und weiter Schlabberhose waren ebenso dabei wie Jugendliche, die Gefallen an der Musik ihrer Eltern gefunden haben. Der ganz normale Party-Freizeitlook war genauso wie Hippies mit Rastalocken oder Flower-Power-Mädchen vertreten.

Dass die Fans auch aus Frankreich, Österreich und der Schweiz kamen, ist für Löffler schon Normalität. Weite Strecken sind gang und gäbe, berichtete er von einer Anfrage, bei der aus dem 700 Kilometer entfernten Schwerin eine Mitfahrgelegenheit zum Finki gesucht wurde. Die Fans wissen warum: „Amon Düül II“ etwa treten nur noch sehr wenig auf, und das Konzert in Finkenbach ist es eines der wenigen in diesem Jahr überhaupt.

Aber auch „Mother’s Cake“ wussten mit ihrem ekstatischen, an Led Zeppelin angelehnten Spiel zu begeistern. Die drei Mannen von „Kraan“ bestachen durch die ausufernden Soli, das blinde Zusammenspiel und die irren Bass- und Gitarrenläufe. Über „Guru Guru“ als Headliner mit Mani Neumeier am Schlagzeug muss man keine Worte mehr verlieren.

„Alles ist super gelaufen, wir sind top zufrieden“, meinte Löffler in einem schnellen Fazit gestern Mittag. Beschwerden seien ihm auch noch keine zu Ohren gekommen, so der FCF-Mann. Einfach „absolut bombastisch“. Beste Voraussetzungen also für eine Fortsetzung des Woodstocks im Odenwald, das 2017 in sein 41. Jahr gehen würde.

15.08.16

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