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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Kreiskrankenhaus Eberbach beschreitet neue Wege


Von links nach rechts hinter Dr. Erich Schindler den stellvertretenden Verwaltungsleiter Martin Hildenbrand, Direktor Bernd Ellwanger, Dr. Eugen Dome, Verwaltungsleiter Klaus Eiermann und Dr. Dr. Christoph Unger. (Foto:Böhm)

(ub) Zur Sicherstellung einer ortsnahen Versorgung von Patienten mit Enddarmerkrankungen richtet das Kreiskrankenhaus Eberbach auf mehrfachen Wunsch Eberbacher Hausärzte ab Oktober eine proktologische Belegabteilung ein. Unter fachärztlicher Betreuung der Gemeinschaftspraxis von Dr. Erich Schindler und Dr. Eugen Dome werden Patienten künftig in vier Belegbetten betreut.
Bernd Ellwanger, Direktor der Abteilung GRN I, erläuterte, dass man zwei Zweibettzimmer einrichten wolle, in denen jährlich mindestens 100 Patienten mit einer maximalen Verweildauer von vier Tagen betreut werden sollen.
Ellwanger stellte den Werdegang der neuen Abteilung dar. Seit mehr als einem Jahr wünsche sich Dr. Schindler im Krankenhaus Belegbetten, um die ambulante mit der stationären Behandlung verzahnen zu können. Zudem betreuen Eberbacher Ärzte viele Patienten, die bislang einen langen Weg nach Mannheim zur Behandlung in Kauf genommen haben.
Viele Gespräche seien mit dem Sozialministerium Stuttgart, den Krankenkassen als Kostenträger und dem Landratsamt notwendig gewesen. Schließlich habe man auch mit den kassenärztlichen Vereinigungen einen Konsens gefunden. Die neue proktologische Belegabteilung , so Ellwanger, ist ein Zugewinn für das Eberbacher Kreiskrankenhaus. Als einziges Kreiskrankenhaus im Rhein-Neckar-Kreis, stelle man nun diesen Service zur Verfügung. Der stationäre proktologische Pflegesatz wurde auf 120,74 Euro festgelegt. Auch gleicht man nun rückläufige Belegzahlen in Bereichen wie der Geburtshilfe usw. mit diesem Angebot aus.
Aus medizinischer Sicht, so Dr. Schindler, werde die proktologische Versorgung im Rhein-Neckar-Kreis stiefmütterlich behandelt. Seit sechs Jahren arbeitet er eng mit dem Kreiskrankenhaus zusammen. Sein Partner Dr. Dome sei mit seiner Zweitzulassung als Arzt ein Zugewinn für die seit heute bestehende Gemeinschaftspraxis Dr. Schindler und Dr. Dome.
Dr. Dome dankte Verwaltungsleiter Klaus Eiermann, dessen Stellvertreter Martin Hildenbrand und Direktor Bernd Ellwanger für die tatkräftige Unterstützung in der Realisierungsphase dieses Projektes. Als ehemaliger Facharzt des Kreiskrankenhauses , so Ellwanger, kenne Dome die organisatorischen Abläufe und seine künftigen Ansprechpartner bestens.
Dr. Dr. Christoph Unger wies auf die Ziele der Eberbacher Institution hin. Ziel sei es, der Eberbacher Bevölkerung ein breites Serviceangebot zur Verfügung zu stellen. Zwischenzeitlich sei auch ein HNO-Arzt im Hause tätig. Erfreulich sei die Steigerung der Operationen auf das Doppelte der Vorjahre. Dies zeige, dass man als Patient dem Kreiskrankenhaus Vertrauen schenkt. Dr. Dr. Unger freut sich auf die künftige „weitere Zusammenarbeit“ mit dem Ärzteteam Schindler/Dome und wünscht Ihnen viel Erfolg.
Die Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Therapie werde künftig voranschreiten. Die Verlagerung in ambulante Therapien werde zu neuen Behandlungsmethoden führen. Knietaps und laparoskopische Eingriffe (Schlüssellochchirurgie)kämen neu hinzu. Dr. Schindler wies abschließend nochmals darauf hin, dass als medizinische Besonderheit insbesondere minimalinvasive Eingriffe zum Tragen kämen, bei denen die Patienten künftig nicht mehr mit großen sondern möglichst kleinen chirurgischen Eingriffen behandelt werden. Pflegedienstleiter Dieter Koslowski erwähnte , dass auch die Pflege der Patienten immer mehr an Bedeutung gewänne.
Die Ärzte und das Verwaltungsteam des Kreiskrankenhauses Eberbach gratulierten den beiden neuen Leitern der Belegabteilung Proktologie und überreichten ein Blumenpräsent.

10.10.02

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