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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Volkstrauertag kein staatlich verordneter Gedenktag


Bundestagsabgeordneter und Staatsminister a.D. Bernd Schmidbauer hielt die Ansprache auf dem Ehrenfriedhof. Die Reservistenkameradschaft Eberbach legte Kränze nieder. (Fotos:Böhm)

(ub) (mjb) "Versöhnung über den Gräbern" war die Intention für den Volkstrauertag, der Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, also in der Zeit der Weimarer Republik, vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen wurde. Mit dem Rückblick auf die Entstehung und den Sinn des Volkstrauertags begann Bundestagsabgeordneter Staatsminister a.D. Bernd Schmidbauer seine Ansprache bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Eberbacher Ehrenfriedhof.
Auf den durch rote Kerzen und Wachsfackeln feierlich erleuchteten Eberbacher Ehrenfriedhof kamen heute am späten Nachmittag wieder zahlreiche Eberbacher, um den Toten beider Weltkriege, den Opfern von Gewaltherrschaft und Terror, insbesondere denen der Nationalsozialisten, zu gedenken. Neben Bürgermeister Bernhard Martin und Gemeinderäten waren Brigadegeneral a.D. Günther Schmelzer, Oberstleutnant der Reserve Klaus Kappes, zugleich Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Eberbach, sowie Abordnungen der Reservistenkameradschaft, der Freiwilligen Feuerwehr Eberbach, des Deutschen Roten Kreuzes Ortsverein Eberbach, der Marinekameradschaft Eberbach und des Pfadfinderstamms Silberreiher Eberbach nahmen der Männergesangverein Liederkranz Eberbach, die Katholische Pfarrkapelle und der Fanfarenzug der Stadt Eberbach und viele Bürgerinnen und Bürger an der Gedenkfeier an dem durch Fackeln illuminierten Gefallendenkmal teil.
Links oberhalb des Ehrenmals sind die fünf weißen Kreuze, wie sie auch im Emblem des Volksbundes stehen, hell angestrahlt. Fackeln an den Wegen und Kerzen auf den Grabkreuzen des Ehrenfriedhofs vermitteln eine feierliche Stimmung. Aus der Stille des Friedhofs ist der Fanfarenzug zu hören, der die Fahnenträger zum Ehrenfriedhof begleitet. Joachim Bösenecker, örtlicher Vorsitzender des Volksbundes, eröffnet die Feierstunde, in die die Katholische Pfarrkapelle mit einem Choral einstimmt. Dem Gedicht "Wenn die Wälder Farben tragen" eines kriegsblinden Autors folgt "Sanctus dominus deus", gesungen vom MGV Liederkranz.
Bundestagsabgeordneter Staatsminister a.D. Bernd Schmidbauer schildert in seiner Ansprache die Geschichte des Volkstrauertags, der seinen Ursprung in der Initiative des Verbandes hatte, der sich nach dem Ersten Weltkrieg um die Millionen von Kriegsgräbern im In- und Ausland kümmerte – dem Volksbund Deutsche Krieggräberfürsorge. Wichtig sei die Tatsache, dass es sich um keinen vom Staat erfundenen und den Menschen aufgegebenen Gedenktag handle. Leider habe das nationalsozialistische Regime sich des Gedenktags bemächtigt und ab 1934 den so genannten "Heldengedenktag" zur Glorifizierung des Kriegstodes instrumentalisiert. Nachdem während des Zweiten Weltkriegs viele Millionen Opfer hinzu kamen und aufgrund der beiden Weltkriege zusammen die Zahl der Opfer auf über 120 Millionen Schicksale gestiegen war, an die es sich zu erinnern gelte, habe der Volksbund den Volkstrauertag nach dem Zweiten Weltkrieg erneut eingeführt. Erstmals im Jahr 1950 sei die bis heute in jedem Jahr statt findende Feierstunde im Plenarsaal des Bundestags begangen worden. Den unschuldigen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft solle ein gebührender Platz im öffentlichen Bewusstsein eingeräumt werden. Dass der Friede zwischen den Völkern leider ein Traum sei, habe der 9. September 2001 klar vor Augen geführt. Den deutschen Soldaten, die im gefährlichen Einsatz gegen den Terror stünden, müsse man Respekt zollen und zeigen, dass Politik und Bevölkerung hinter ihnen stehen. Aufgabe des Volkstrauertags sei das "Erinnern,Trauern,Mahnen", um durch das beständige Erinnern an die Toten und die Opfer von Gewalttaten neue Gewalttaten zu verhindern zu suchen. Schmidbauer stellt seiner Ansprache das Gedicht "Die jungen toten Soldaten" von Archibald McLeish, einem amerikanischen Schriftsteller, voran. McLeish war Artillerieoffizier im Ersten Weltkrieg. Sein Gedicht appelliert an alle, nach der Vergangenheit zu fragen, sich an Krieg und seine Opfer zu erinnern und "Frieden im Frieden zu erkämpfen". Das Gedicht endet mit den Worten: "Wir waren jung, sagen sie (die jungen toten Soldaten). Wir sind gestorben. Denkt an uns."
Ein Chorsatz des Liederkranzes leitet über zur Totenehrung, in der allen Opfern der beiden Weltkriege, von Nationalsozialismus und Gewaltherrschaft sowie des Terrors und des 9. September gedacht wird. Während die Pfarrkapelle "Ich hatt’ einen Kameraden" intoniert, legen die Reservisten Kränze für den Volksbund, die Stadt Eberbach, die Freiwillige Feuerwehr Eberbach, den Bund der Heimkehrer und das DRK Eberbach am Ehrenmal nieder. Dann läuten die Glocken von den beiden Pfarrkirchen St. Michael und St. Johannes Nepomuk.Mit dem Dank Böseneckers an Schmidbauer, alle Anwesenden für ihr Kommen und an alle an Vorbereitung und Durchführung der Gedenkfeier Beteiligten, allen voran die Reservisten der Reservistenkameradschaft Eberbach für die Illumination und den Schmuck des Ehrenmals, endete die Feierstunde.
Auch in den umliegenden Gemeinden wurde aus Anlass des Volkstrauertags Gedenkfeiern abgehalten. In allen Ortsteilen Schönbrunns fanden heute Vormittag an den Gefallenenehrenmalen Feierstunden statt. In Schönbrunn selbst wurde in diesem Rahmen besonders den Opfern des Bombenangriffs vom 29. September 1944 gedacht. Redner in Schönbrunn waren Bürgermeister Roland Schilling und Pfarrerin Angelika Bless.

14.11.04

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