28.04.2024

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Avantgarde bei den Eberbacher Jazztagen


Links und Mitte: "Public Sound Office" im Ratssaal, rechts Martin Auer mit Bassist Andreas Kurz im Modehaus Müller. (Fotos:Richter)

(hr) Wie unterschiedlich Jazz sein kann, zeigten in dieser Woche zwei Konzerte der JazzMe-Reihe in Eberbach. Am Dienstag stellten "Public Sound Office" im voll besetzten Ratssaal ein multimediales Gesamtkunstwerk auf die Beine. Die "handgemachte" Musik von Thomas Siffling (Trompete), Bernhard Sperrfechter (Gitarre), Christoph Dangelmaier (Bass) und Jochen Weiss (Schlagzeug) - ein grooviger Mix aus Acid Jazz, Funk und Rock - wurde ergänzt durch Klänge von drei Plattentellern, hinter denen die beiden DJs CMB und whizcutz wirkten. Das visuelle I-Tüpfelchen setzte VJ Kjetil Dalhaus, der mit einer Handkamera über zwei Beamer verfremdete Videobilder der Akteure an die Wand zauberte und Clips einspielte. Das Publikum zeigte sich überwiegend begeistert von der ungewohnt lautstarken, groovigen und bunten audiovisuellen Melange, wenn es auch einige wenige Gäste gab, die nach ein paar Minuten entsetzt das Weite suchten.
Die fühlten sich dann zwei Tage später im Modehaus Müller wohler, als das mit jungen Spitzenmusikern besetzte Martin-Auer-Quintett mit traditionellerem Jazz gastierte. Soundprägend boten Trompeter Martin Auer und Saxofonist Florian Trübsbach harmonische wie solistische Glanzleistungen. Pianist Rolf Langhans griff für den eigentlich angekündigten Jan Eschke in die Tasten. Am Schlagzeug ließ Bastian Jütte virtuos die Stöcke und Besen wirbeln und wurde in seinem Drive kongenial unterstützt von Andreas Kurz am Bass.

04.11.06

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