28.03.2024

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Jugendleiterlehrgang und Bildungsfahrt nach Auschwitz


(Fotos: privat)

(bro) (pm) Kürzlich besuchten mehrere Jugendliche für ein Wochenende das Erlebniszentrum Mühle Kolb in Zuzenhausen, um sich als Jugendleiter/innen qualifizieren zu lassen. Es waren fünf Jugendliche aus Eberbach und drei aus Schönau dabei. Zwei frisch gebackene Jugendleiterinnen nahmen später an der Bildungsfahrt nach Krakau teil.

Begonnen wurde in Zuzenhausen mit einigen Kennenlernspielen. Im Anschluss wurden die wichtigen Rechtsgrundlagen besprochen - besonders das Jugendschutzgesetz und die Aufsichtspflicht. Auch die einzelnen Gruppenphasen, die jede Jugendgruppe durchläuft, wurden erklärt. Man führte Recherchen über den Träger Postillion e.V. durch und stellte ein Gruppenspiel vor, das über das ganze Wochenende lief. Am Abend ließ man bei einem gemeinsamen Grillen den Tag Revue passieren.

Am letzten Tag des Wochenendes startete man nach dem Frühstück mit verschiedenen Rollenspielen, um Situationen zu üben, in die man als Jugendleiter/in kommen kann. Am Nachmittag machte man eine Kajaktour auf der Elsenz. Im Anschluss wurden in Kleingruppen zur Übung unterschiedliche Events - wie z.B. Kickertunier oder Karnevalsparty - probeweise geplant, um diese später umsetzen zu können. Zum Abschluss gab es noch eine kurze Feedbackrunde, und die Jugendleiter planten gegenseitige Besuche und sprachen über ein eventuelles Nachtreffen. Obwohl die fünf Eberbacher Jugendlichen, im Gegensatz zu den Schönauern, erst einmal keine Chance haben, ihre Räume selbstständig zu öffnen, waren alle durchweg mit großem Engagement dabei.

An der seit langem geplanten Bildungsfahrt nach Polen nahmen dann zwei der frisch gebackenen Jugendleiterinnen teil. Jugendliche der Mobilen Jugendarbeit hatten sich den Besuch der Gedenkstätte Auschwitz gewünscht, um mehr über dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte zu erfahren. Die Mobile Jugendarbeit griff die Idee auf und bemühte sich um Fördergelder, die auch von Kreisjugendamt, Jugendreferat Eberbach und Kreisjugendring Rhein-
Neckar-Kreis bewilligt wurden.

So starteten sieben Jugendliche und zwei Betreuer für fünf Tage Richtung Krakau. Zu Beginn gab es eine zweieinhalbstündige Stadtführung durch die Krakauer Altstadt. Nach einem typisch polnischem Mittagssnack traf man im jüdischen Viertel auf eine Zeitzeugin des Holocaust. Das Treffen regte nicht nur zum Nachdenken an, sondern war auch auf beiden Seiten sehr emotional und tränenreich. Auch ein zweistündiger Rundgang ins Stammlager nach Auschwitz und im Anschluss nach Birkenau ins Vernichtungslager standen auf dem Programm. Im jüdischen Viertel besuchte man außerdem eine Synagoge, den dortigen Friedhof und Schauplätze des Films „Schindlers Liste“. Es gab eine Führung durch das Oskar Schindler Museum - der alten Fabrik. Ein jüdisches Drei-Gänge-Menü mit Klezmer Konzert beendete den letzten Abend. Bei einer Abschlussreflexion äußerten alle Jugendlichen, dass ihnen das Thema nun viel verständlicher wurde, und dass das Lernen viel interessanter war als in der Schule. Eine Präsentation über den Reiseverlauf ist für den kommenden „runden Tisch Jugend“ angedacht.

26.08.19

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