Ein Schleppschiff im Maßstab 1:100

(cr) Im Museum der Stadt Eberbach fand gestern eine Schiffstaufe statt. "Haniel Kurier 52" heißt das neue Schiffsmodell, das ab sofort in den Vitrinen zu bewundern ist.

Feierlich wurde gestern ein sogenannter Sattelschlepper auf den Namen "Haniel Kurier 52" in der Schifffahrtabteilung des Eberbacher Museums getauft und seiner Bestimmung übergeben. In den Vitrinen seien Modelle von schleppenden Dampfbooten und Motorschleppern zu sehen, so Ludwig Neuer, 2. Vorsitzender des Schiffervereins Eberbach, bei seiner Ansprache. Der Sattelschlepper sei das fehlende Glied und vervollständige die Entwicklung der Schifffahrt in der Ausstellung am alten Markt. Etwa 40 Exponate erzählen in der Ausstellung die Geschichte der Neckarschifffahrt, einst das führende Gewerbe in Eberbach.

Erbaut wurde das Modell im Maßstab 1:100 von Heinz Koch, von Beruf Schiffmann und seit 60 Jahren Mitglied im Schifferverein. Ludwig Neuer habe ihn zum Bau des Kuriers gezwungen, meinte Koch schmunzelnd. Im März vergangenen Jahres hat Koch mit dem Bau des Modells angefangen, als Vorlage diente ein Originalplan aus den Jahren um 1970. Die benötigten Teile hat der Schiffmann aus verschiedenen Werkstoffen selbst hergestellt. Jetzt steht das Schiff, das in einer kleinen Feierstunde im Beisein von zahlreichen Gästen mit Sekt begossen wurde, in der Vitrine und erinnert an den Original Sattelschlepper, der eine Länge von 85 Metern, eine Breite von 9,50 Metern und voll beladen einen Tiefgang von 2,70 Metern hatte und unter anderem auf dem Rhein unterwegs war. Schiffsleute wie Fritz Kheil, Karl Kinzler und Ludwig Landi erinnern sich noch gut an den Sattelschlepper und freuten sich mit dem Vorsitzenden des Schiffervereins, Helmut Raab, und Prof. Dr. Reinhard Stupperich, Vorsitzender des Museumsvereins Eberbach über das von Koch zur Verfügung gestellte Schiff.

Die Ausstellung in der Schifffahrtabteilung kann während den regulären Öffnungszeiten des Museums dienstags und freitags von 15 Uhr bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden.

22.01.16

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